4. Informationsanschreiben der Deutschen Gesellschaft für Verkehrspsychologie e.V.

September 2002

Seit dem 3. Informationsanschreiben an die Mitglieder vom Dezember 2001 ist über folgende Aktivitäten zu berichten:

In Vorbereitung auf die Umsetzung der vom Österreichischen Verkehrsministerium angefragten Unterstützung bei der Beurteilung von Begutachtungs- und Kursstellen in Österreich fand am 15. Januar 2002 ein Arbeitstreffen zwischen Vertretern des Ministeriums und den Mitgliedern der DGVP Frau Dr. Müller, Herrn Dr. Sömen und Herrn Brenner – Hartmann statt. Von seiten des Ministeriums wurde sehr großes Interesse an einer fachlich fundierten, neutralen Bewertung der Qualität der im Land vorhandenen Begutachtungs- und Kursstellen signalisiert. Infolge dieses Treffens wurde von den benannten Vertretern der DGVP ein detaillierter Projektvorschlag vorgelegt, welcher zur Zeit noch nicht umgesetzt ist.

Am 16.04.2002 wurde in München das Expertengespräch der Deutschen Gesellschaft für Verkehrspsychologie zu der Thematik „Nachvollziehbarkeit und Transparenz der Exploration im Rahmen verkehrspsychologischer Begutachtungen durchgeführt. Im Mittelpunkt standen die Fragen, wie sinnvoll oder auch notwendig Tonbandmitschnitte in der verkehrspsychologischen Exploration sind, welche Probleme in diesem Zusammenhang auftreten können und wie diese zu lösen sind. Die Zusammenfassung der Resultate dieses Expertengespräches ist in der Zeitschrift für Verkehrssicherheit 48, 3. Quartal 2002, erschienen.

Die Forschungsgemeinschaft „Der Mensch im Verkehr“ e.V. regt die Verschmelzung mit der Deutschen Gesellschaft für Verkehrspsychologie an. Die Gemeinschaft wurde im Jahre 1960 mit dem Ziel der Erstellung wissenschaftlicher Arbeiten zu verkehrspsychologischen und -pädagogischen Themen gegründet und hat seitdem aktive Forschungsarbeiten u.a. in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat und der Deutschen Verkehrswacht geleistet. Die Forschungsgemeinschaft war aktiv an der Entwicklung von Nachschulungsmodellen beteiligt, wobei die praktische Umsetzung seit 1978 in einer separaten Gesellschaft (AFN) erfolgte. Die Forschungsgemeinschaft ist Herausgeberin der Schriftenreihe „Mensch und Verkehr“, hier erfolgten bisher 41 Veröffentlichungen. Zur Zeit werden die konkreten Schritte der Verschmelzung beider Gesellschaften geprüft.

Die Vorbereitungen für das 2. Wissenschaftliche Kolloquium der Deutschen Gesellschaft für Verkehrspsychologie sind angelaufen. Es wird am 09.05.2003 in Berlin zu dem Thema „Bewertung von Therapie- und Rehabilitationsmaßnahmen bei Kraftfahrern“ stattfinden. Als Referenten sind namhafte Vertreter verschiedener Fachgebiete angefragt.

Die DGVP strebt die kontinuierliche Zusammenarbeit mit anderen Fachgesellschaften an. So hat sie der Fachgruppe Verkehrspsychologie der Deutschen Gesellschaft für Psychologie Vorschläge zur Ergänzung ihrer Forschungskonzeption unterbereitet. Des weiteren ist die DGVP Mitveranstalter des 38. BDP-Kongresses für Verkehrspsychologie.

Auch im Berichtszeitraum wurde die DGVP um Stellungnahme zu bestimmten Fachthemen gebeten. So erfolgte im Juni 2002 die Beantwortung einer Anfrage des Verkehrsministeriums des Landes Brandenburg zur Einsetzbarkeit des Tests HAWIE-R bei der Prüfung der besonderen Anforderungen nach Anlage 5.2 FeV. Weiterhin gab es wiederholt Anfragen zur Begutachtung von Kursmodellen.

Gegenwärtig sind die Normen EN 45004 bzw. ISO 17020 bzgl. ihrer Anwendbarkeit auf die Arbeit der Begutachtungsstellen für Fahreignung in der Diskussion. Die Deutsche Gesellschaft für Verkehrspsychologie sollte die Möglichkeit nutzen, eine eigene, das Arbeitsgebiet steuernde Norm für das Arbeitsgebiet „Begutachtung der Fahreignung“ zu erarbeiten und könnte damit die Entwicklung des Fachgebietes entscheidend befördern. Der Vorschlag hierfür muss dem Deutschen Institut für Normierung eingereicht werden.

Für den 41. Deutschen Verkehrsgerichtstag im Jahre 2003 wird Herr Prof. Stephan für die DGVP den Beitrag „Psychotraumatische Belastungsreaktionen im Verkehr“ vorschlagen.

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