7. Informationsanschreiben der Deutschen Gesellschaft für Verkehrspsychologie e.V.
Am 28.11.2003 fand in Ulm eine gemeinsame Beratung der Vorstände der Deutschen Gesellschaft für Verkehrsmedizin (DGVM) und der Deutschen Gesellschaft für Verkehrspsychologie (DGVP) statt. Zielstellung war die Abstimmung über ein gemeinsames Vorgehen bei der Weiterentwicklung der „Beurteilungskriterien in der medizinisch-psychologischen Fahreignungsbegutachtung“ des Verbandes der Technischen Überwachungsvereine (VdTÜV).
Von den Vorständen von DGVP und DGVM wurde einstimmig beschlossen:
Die Beurteilungskriterien werden auf dem gegenwärtigem Stand in dem Sinne verabschiedet, dass sie die Arbeitsgrundlage für fachliche Weiterentwicklungen bilden. Es werden zwei Arbeitsgruppen gebildet, die sich mit der Präzisierung der toxikologischen Ausführungen befassen (Kauert, Aderjan, Brenner-Hartmann) sowie medizinische Textpassagen konsensfähig anpassen (Mattern, Hoffmann-Born, Henninghausen Brenner-Hartmann). Die Gruppen nehmen im Auftrag der beiden Gesellschaften die notwendigen Präzisierungen und Ergänzungen vor.
Auf der gemeinsamen Vorstandssitzung wurde auch eine „Vereinbarung über die normative Einführung und Weiterentwicklung der Beurteilungskriterien“ abgestimmt. Sie liegt der DGVM und dem VdTÜV zur Unterschrift vor. Die Modalitäten der Übernahme der Kriterien vom VdTÜV konnten aufgrund personeller Veränderungen noch nicht abschließend geklärt werden. Den Entwurf der Vereinbarung finden Sie im Anhang 1.
Am 05. November 2004 wird in Berlin ein gemeinsames Symposium der DGVP und der DGVM zum Thema „Urteilsbildung in der medizinisch-psychologischen Fahreignungsdiagnostik – Beurteilungskriterien“ stattfinden. Hier wird eine breite wissenschaftliche Diskussion der Beurteilungskriterien für alle Interessenten möglich sein. Im Vorfeld der Veranstaltung soll den Mitgliedern der DGVP die nach Einarbeitung der Ergebnisse der beiden Arbeitsgruppen gültige Fassung der Beurteilungskriterien zu Verfügung gestellt werden. Im Anhang 2 finden Sie hierzu einen Artikel von W. Schubert/R. Mattern, der in der Zeitschrift für Verkehrssicherheit 50 (2004), Heft 2 erscheinen wird.
Am 04.11.2004 wird die DGVP e. V. in Berlin die geplanteExpertentagung zur „Testdiagnositk in der Verkehrspsychologie“ durchführen. Hier soll eine fachliche Standortbestimmung unter Berücksichtigung von Zukunftsperspektiven in der verkehrspsychologischen Diagnostik vorgenommen werden. So sollen z. B. methodische Kriterien bei der Entwicklung und Anwendung von leistungspsychologischen Tests (Stichprobenauswahl, Normierung, Standardisierung etc.), Kriterien zur Anwendung der „klassischen“ verkehrspsychologischen Leistungstests und Entwicklungen aus der neueren Testtheorie sowie zur Bedeutung von Persönlichkeitstests für eine fundierte Verkehrsverhaltensprognose und rechtliche Rahmenbedingungen diskutiert werden.
Im Anschluss wird die 4. Mitgliederversammlung der DGVP e. V. stattfinden.
Einladung und Programm für alle Veranstaltungen gehen Ihnen rechtzeitig zu.
Das Projekt der DGVP „Qualitätssicherung von verkehrspsycholgischen Untersuchungen und Nachschulungen “ in Österreich ist angelaufen. Es wurde eine umfangreiche Kriterienliste erstellt und mit dem österreichischen Verkehrsministerium abgestimmt. Die Vor-Ort-Begehungen der Untersuchungs- und Schulungsorganisationen wurden im März abgeschlossen. Aus heutiger Sicht kann mit dem Abschluss des Projektes zum Ende des zweiten Quartals gerechnet werden.
Im Jahr 2004 wird die 3. Führerscheinrichtlinie der EG in Kraft treten. Dazu wurde die DGVP vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Wohnungswesen um eine Stellungnahme gebeten, welche wir Ihnen mit Schreiben vom 02.03.2004 bereits in elektronischer Form zur Verfügung gestellt haben. Wichtigster Korrekturpunkt aus unserer Sicht wäre die bisher nicht erfolgte Berücksichtigung der Verkehrspsychologen in der EU-Richtlinie. Es muss versucht werden, in den EU-Führerschein-Richtlinien auf alle Fälle die Verkehrspsychologen zu verankern. Anzustreben ist die Entsendung eines Vertreters Deutschlands (möglichst eines Verkehrspsychologen) in die Kommission. Dabei ist eine enge Zusammenarbeit und Abstimmung mit den österreichischen und italienischen sowie schweizer Kollegen, die in der DGVP vertreten sind, anzustreben.
Sehr geehrte Mitglieder, wir würden uns freuen, wenn wir Sie möglichst zahlreich zu unseren im November geplanten Veranstaltungen in Berlin begrüßen dürften und laden Sie dazu herzlich ein. Wir bitten Sie um Ihre rege Mitarbeit bei der Sammlung von Themen für die nächste Mitgliederversammlung. Teilen Sie uns Ihre Ideen und Anregungen zur zukünftigen Arbeit unserer Gesellschaft doch einfach per e-mail oder auch auf anderem Wege mit.
Karin Müller
Schriftführerin
Berlin, den 29.03.2004