Luft

Sicher abheben dank Luftfahrtpsychologie

Die Luft- (und Raumfahrt) Psychologie nimmt sicherlich eine besondere Rolle ein; sie bewegt sich sowohl im zivilen als auch im militärischen Rahmen. Zentrale Aufgabe von Psychologen ist zum einen die Personalauswahl von Piloten und Fluglotsen. Als Besonderheit im Flugwesen kann gelten, dass die Auswahlverfahren bereichsspezifisch entwickelt werden. Da der Flugbetrieb hohe Anforderungen an Kommunikation und Kooperation sowohl innerhalb einer Flugzeugbesatzung als auch mit räumlich getrennten Teams (z.B. Flugsicherung) stellt, gewinnen Trainingsmaßnahmen eine besondere Bedeutung: z. B. Crew Resource Management zur Optimierung der Teamarbeit im Cockpit oder bei der Flugsicherung, Kommunikation, Kooperation, Führung/Management, Situationsbewusstsein, Entscheidungsverhalten. Dazu kommt typischerweise die Aus- und Fortbildung des Luftfahrtpersonals.

Ein weiteres großes Gebiet stellt die Anthropotechnik dar. Hier geht es in erster Linie um die Cockpitgestaltung: Gestaltung der Mensch-Maschine-Schnittstelle, Flugwegkontrolle, Navigation, Informationsmanagement als Entscheidungsvorbereitung. Ziel ist immer, das Zusammenspiel von Mensch und Technik bei der Bedienung und Steuerung eines Flugzeuges zu optimieren, insbesondere kognitive Anforderungen zu untersuchen, um Fehlbeanspruchungen zu vermeiden und insgesamt eine hohe Zuverlässigkeit und Sicherheit des Flugbetriebs zu gewährleisten.

Dazu kommt die Durchführung von Unfallanalysen, insbesondere unter dem Gesichtspunkt der Analyse der am Unfallgeschehen beteiligten Humanfaktoren. Aber auch die systemische Betrachtung, also das Zusammenspiel von Humanfaktoren mit technischen Faktoren und Faktoren des Umfeldes rücken immer mehr in das Zentrum des Interesses. Schließlich werden auch Konzepte der Unfallverhütung erarbeitet.

Ein weiterer Punkt betrifft Interventionsmaßnahmen wie z.B. Stressbewältigung, aber auch Krisenmanagement und Behandlung posttraumatischer Syndrome.